Virtuelle Ausstellung zum Welt-Down-Syndrom-Tag

"Außergewöhnlich! Kinder und Familien mit Trisomie 21"

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Motiv "Giuliana und Tamara" der virtuellen Ausstellung mit Bildern von Fotografin Conny Wenk

Früher wurden sie oft Sorgenkinder genannt, manchmal gar in ihren Familien versteckt. Heute zeigen sie Gesicht, auch in den Medien. Der Welt-Down-Syndrom-Tag, der am 21. März stattfand, stellt alljährlich Menschen mit Trisomie 21 besonders in den Fokus: Sie wollen teilhaben am Leben.

Wenn der neunjährige Nils morgens in seine Klasse stiefelt, dann strahlt er. Endlich wieder mit anderen Kindern zusammen sein, wenn auch aktuell nur auf Abstand. Seine Klassenkamerad*innen begrüßen ihn fröhlich. Sie haben ihn vermisst, als er länger als die anderen im Homeschooling war. Trisomie 21 zählt zu den Corona-Risikofaktoren. Mit Video-Chats haben die Kinder den Kontakt aufrechterhalten. Nils gehört einfach dazu. In seiner Grundschule, der Integrativen Schule Frankfurt, ist es ganz normal, verschieden zu sein.

Gute soziale Netze und ein passendes Lernumfeld

Inklusion ist nicht selbstverständlich – und in Zeiten von Corona erst recht nicht. Wenn man auf Distanz bleiben muss. Wenn knapper werdende Ressourcen und Umverteilungen in der Bildung Menschen mit Down Syndrom hindern, ihre Fähigkeiten zu entfalten. Denn dazu brauchen sie gute soziale Netze und ein für sie passendes Lernumfeld. Das Lernen dauert etwas länger, Anstrengung fällt ihnen schwerer. Das liegt am 21. Chromosom, das bei Menschen mit Trisomie 21 dreifach vorhanden ist. Dafür macht ihnen aber in Sachen Herzlichkeit und Humor keiner etwas vor. Gefühle zeigen und wahrnehmen – darin sind sie Meister.

Mit Zuwendung und Motivation können sie Erstaunliches leisten. Dank guter Förderung können heutzutage die meisten Menschen mit Down-Syndrom lesen und schreiben, manche sind sogar auf dem ersten Arbeitsmarkt aktiv, sind Schauspieler*innen, Kellner*innen oder Köch:innen. Sie leben ihren Alltag mit Familie, mit Freunden oder auch mit Assistenz.

Und genau das ist es, was sie wollen: leben, wie alle anderen auch. Nicht aussortiert werden. Dazugehören. Zum Welt-Down-Syndrom-Tag zeigen diese Menschen wie ihr Leben aussieht. Fotografin Conny Wenk hat einzelne Momente mit ihrer Kamera eingefangen.

Michaela Blüchardt-Schmehl  
(Inklusions-AG Integrative Schule Frankfurt)

Virtuelle Ausstellung zum Welt-Down-Syndrom-Tag

Milla



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